Writings.
Selection of recent writings in English and German.
We Are Not Alone.
Ecological distress, environmental exploitation and the economic consequences of human behaviour on earth urge artists to engage and suggest alternative ways of interacting with the planet. The following essay refers to ecofeminist research introduced by Vandana Shiva, Karren J. Warren and Donna Haraway while aligning strands in contemporary art, deploying a broader understanding of environmental responsibility. Works of artists such as Åsa Sonjasdotter, Allison Janea Hamilton and Patricia Piccinini will be examined to develop overarching principles allowing speaking of an ecofeminist network and progressing towards Haraway's Chthulucene.
"Wertlose" Taggings und ihr Nutzen für die Kunstgeschichte.
Mit der Wiederentdeckung der Kunstbetrachtung als produktivem Prozess im 20. Jahrhundert wandelt sich auch die Beziehung zwischen Betrachter:in und Werk (Görner 2007). In Anknüpfung an die Rezeptionsforschung des vergangenen Jahrhunderts ist eine erneute Transformation der Rolle der Rezipient:innen zu aktiven „co-creator[s]“ (van de Vall 2013: 111) zu beobachten. Die produktive Kunstbetrachtung in digitalen Spielen generiert beispielsweise große Mengen an Daten, die kunsthistorische Untersuchungen möglich machen. Dies stellt sich auch bei den Games with a Purpose der an der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickelten Internetplattform ARTigo unter Beweis, in denen „co-creator[s]“ den Grundstein der datenbasierten kunsthistorischen Untersuchung bilden.
Kunstbetrachtung im digitalen Raum.
Bereits zum Ende des 19. Jahrhunderts erfährt das Wahrnehmungsbewusstsein durch die Avantgarde-Bewegung eine neue Ausrichtung. Die Dekonstruktion bestehender ästhetischer Diskurse hinterfragt die Rolle der Kunst in der Gesellschaft und evoziert eine „antimetaphysische Säkularisierung [der Kunst] gegen sich selbst“. Die Wahrnehmung wird einer Läuterung unterzogen und durch Kasimir Sewerinowitsch Malewitchs Suprematismus mit metaphysischer Leere konfrontiert. Mit dem Motto „Tod der Kunst“ strebt schließlich die Dadaismus-Bewegung einer Auflösung der Kunst entgegen. Mit Marcel Duchamps humoristischer Gegnerschaft gegenüber der Institution Museum und seiner Frage nach dem Machtgefüge der Kunstwelt, rückt schließlich der Begriff der „Aura“ ins Zentrum der theoretischen Reflexion.
Das Museum als sozialpolitisches Instrument der Stadtgestaltung am Beispiel der Tate Modern in London.
Die Tate Modern repräsentiert auf herausragende Weise das Dilemma des urbanen Museums. Als Repräsentationsmedium steht das Museum im Dienst der Gesellschaft und seiner beherbergten kulturellen Schätze. Seine geographische Präsenz bleibt jedoch nicht konsequenzlos, sondern evoziert aufgrund der auratischen Anziehungskraft der Institution eine städtebauliche Veränderung. Paradoxerweise führt die Existenz einer Entität, deren Aufgabe es ist, Kunstwerke langfristig aus der kommerziellen Umgebung des Marktes herauszulösen, zu einer diametralen Entwicklung, dem wirtschaftlichen Aufschwung in seinem direkten Radius.
Climate Resilience as a Guiding Principle of Artistic Creation.
As one of the most cataclysmic catastrophes of our time, climate change is at the centre of extensive scientific debate in various disciplines. Anthropogenic climate change as a crucial source of change also requires studying societal resilience to the ecological consequences. As Martin Voss pointedly puts it, society and its politics face the task of discursively dealing with the changes and needs of the environment to create an overall resilient structure of the Anthropocene and the ecosystem. At the same time, Voss warns against repeating or continuing past mistakes by not adapting a discourse form.